Eine Besonderheit der Braunschweiger Abwasserbehandlung ist die Verwendung des gereinigten Abwassers zur Verrieselung sowie zur Verregnung. Durch diese anschließende Behandlung wird der Wasserkreislauf geschlossen.
Rieselbetrieb & Verregnung
Partner der Ökologie – der Rieselbetrieb
Der Rieselbetrieb dient der naturräumlichen Nachbehandlung des Abwassers und ist gleichzeitig ein Feuchtgebiet von überregionaler Bedeutung. Als wesentlicher Bestandteil der Braunschweiger Abwasserentsorgung stellt er bundesweit eine Besonderheit dar.
Am 16. März 1895 wurde die „Rieselanlage auf dem Terrein des Klostergutes Steinhof zwecks Reinigung der städtischen Canalwässer“ in Betrieb genommen. Auf seinerzeit 490 ha leichten Sandböden konnten nun bis zu 11.127 m³ städtischer Kanaljauche behandelt werden. Durch solcherart Verwertung eines zunächst lästigen Abfallproduktes haben die Stadtväter damals eine weitsichtige Entscheidung getroffen, die uns auch heute noch besondere Anerkennung abfordert. Recycling, umweltfreundliche Techniken und biologischer Landbau gelten heute oft als Entdeckung des letzten Jahrzehnts. Im Rieselbetrieb Steinhof wurde damit schon vor über 100 Jahren begonnen. Das auf die Rieselflächen aufgebrachte Klarwasser versickert in den bodennahen Schichten und gelangt über Dränagen in die zahlreichen Entwässerungsgräben. Schließlich wird es durch den Aue-Oker-Kanal direkt zur Oker abgeleitet. Bei der Passage durch den Boden erfolgt eine deutliche Nachreinigung durch Pflanzen und im Boden vorhandene Mikroorganismen.
Über die Reinigungsleistung hinaus stellt das Rieselfeld ein natürliches Puffersystem dar, welches Schwankungen in der Beschaffenheit des gereinigten Abwassers im Klärwerksablaufes sicher ausgleicht und so die Oker vor kurzzeitigen, aber gewässerökologisch ungünstigen Belastungen schützt. Für diese wichtige Pufferfunktion gibt es praktisch keine klär- bzw. ingenieurtechnischen Alternativen. Durch die kontinuierliche Bewässerung der Rieselfeldflächen und Sicherstellung der Vernässung von ausgewählten Teilflächen auch in Zeiten geringen Wasseranfalls sind wertvolle Biotope und, im Zusammenhang mit den Okerauen, schutzwürdige Biotopstrukturen entstanden, die in Teilen durch das Niedersächsische Naturschutzgesetz geschützt sind.
Verregnungsbetrieb
Mehr als die Hälfte des im Klärwerk Steinhof gereinigten Wassers werden pro Jahr auf den Flächen des Abwasserverband Braunschweigs verregnet.
Mehr über den Abwasserverband und die Verregnung finden Sie auf den Seiten des Abwasserverbandes:
Wasser schützen
Wasser ist unser wertvollstes Gut und jeder kann schon mit kleinen Veränderungen im Alltag dazu beitragen, es zu schützen.
Nicht in die Toilette gehören:
- Lebensmittelreste, wie zum Beispiel Kaffee- und Teefilter, Knochen, Speisereste und Obstschalen
- Feste Abfälle, wie zum Beispiel Windeln, reißfeste Feuchttücher, Kleidungsstücke, Watte und Ohrenstäbchen, Haare, Tampons, Kondome, Korken und Zigarettenreste
- Rasierklingen, Einmalrasierer und Glasscherben
- Kleintiersand und Katzenstreu
- Fette
- Flüssige Abfälle, wie zum Beispiel Medikamente, Säuren und Laugen, Lösungsmittel, Altöl, Farben, Lacke, Pflanzenschutzmittel, Insektenbekämpfungsmittel und chemische Rohrreiniger.
Alles auf einen Blick zum Herunterladen und Ausdrucken:
Flyer „Die Toilette ist kein Abfalleimer“
Medikamente im Abwasser sind vor allem für die Umwelt belastend.